“Ciaccona” mit Anna Markova

Mittwoch

09. Februar 2011
19:30 Uhr

“Ciaccona” mit Anna Markova

Alte und junge Meister

 

An diesem Abend gibt es ein Wiedersehen mit der jungen Violinistin Anna Markova, die im letzten Jahr mit ihren Geigenklängen unser Publikum bezauberte. Neben den Altmeistern Bach, Paganini und Ysaye wird sie auch Kompositionen aus ihrer weißrussischen Heimat spielen.

Zum einen sind da fünf von Dinara Masitowa vertonte Gedichte der bedeutenden Dichterin Marina Zwetajewa (1892 bis 1941), die das Schicksal vieler russischer Künstler zur Zeit von Bürgerkrieg und Stalinismus teilte. Sie ging ins Exil nach Berlin, Prag und Paris, kehrte in die Sowjetunion zurück und endete nach einem Leben voll leidenschaftlicher Begegnungen mit Männern und Frauen unglücklich.

Zum anderen interpretiert Markova in eigenen Variationen das Volkslied „Kupalinka“, das eine Liebesbeziehung thematisiert: Auf die Frage, wo in dieser dunklen Nacht ihre Tochter sei, entgegnet die Mutter, sie pflücke im Garten Rosen. Dabei sticht sich das Mädchen in ihre weißen Hände, doch fährt sie fort, unter Tränen Kränze zu winden…

Anna Markova

 

1985 in Kasachstan geboren, wuchs in Weißrussland auf. Schon in ihrer Kindheit besuchte sie die Staatliche Musikschule für besonders begabte Kinder in Minsk und gewann früh nationale und internationale Wettbewerbe. 2004 Stipendium und Studium an der Staatl. Musikakademie in Minsk. Auftritte mit „The Pocket Symphony“ in Moskau und St. Petersburg. Meisterkurse bei Jagoba Fanlo, Anton Steck, Midori Seiler, Olga Parchomenko, Thomas Brandis, Jérôme Perno, Jesper Christensen, Gidon Kremer, Pavel Vernikov, Mauricio Fuks. Seit 2006 studiert sie an der Hochschule für Künste Bremen Barockvioline (Prof. Albert) und moderne Violine (Prof. Klug). 2007 Soloauftritte mit dem Chemnitzer Barockorchester und dem Barockorchester der HfK Bremen. In diesem Jahr wurde sie Stipendiatin des Rotary Clubs Deutschland. 2008 Engagements auf Musikfestivals in Moskau, Spiekeroog und Weilburg. 2009 in Augsburg beim Schwäbischen Musiksommer. Weitere Konzerte gibt sie in Berlin, St. Petersburg sowie bei Radio Bremen. Mit dem Festivalorchester des Tonkünstlerverbandes Bremen Violinkonzert von Tschaikowsky.

Dinara Masitowa

 

 

wurde 1984 in Lida, Weißrussland, geboren. Nach dem Besuch der Staatlichen Musikschule für besonders begabte Kinder in Minsk studierte sie am Rimski-Korsakow-Konservatorium in St. Petersburg Klavier (Prof. Oleg Malov) und Komposition (Prof. Boris Tischtschenko). Das Konzertexamen in beiden Fächern absolvierte sie 2007 mit Auszeichnung. Dinara Masitowa ist Preisträgerin mehrerer internationaler Wettbewerbe, u. a. 2001 in Pianello Val Tidone (Emilia-Romagna), in St. Petersburg und Magnitogorsk (Russland) sowie 2008 in Krakau und Riga. Die Künstlerin ist Mitglied im Russischen Komponistenverband.

Programm

 

 

Johann Sebastian Bach (1685-1750)

Sonata g-Moll BWV 1001
Adagio – Fuga – Siciliano – Presto

Ciaccona d-Moll BWV 1004

— Pause —

Eugene Ysaye (1858-1931)

Sonata für Violine solo op. 27 no. 2, a-moll
Obsession – Malinconia – Danse des ombres – Les Furies

Dinara Masitowa (*1984)

Fünf Gedichte von Marina Zwetajewa
Überall laufen die Wege – Zwei Hände – Zwei Bäume wollen zueinander – Zärtlich, zärtlich, äußerst fein – Wiegenlied

Niccolo Paganini (1782-1840)

Capriccio Nr. 24

Anna Markova (*1985)

Variationen über das weißrussische Volkslied „Kupalinka“

Text & Fotos: Thomas Schwarz

Anna Markova